An der Südgrenze nach Wolfegg und Bergatreute
An der Kreisstraße, die von Molperthaus heraus nach Mennisweiler führt, setzen wir unsere Wanderung fort. Zirka 150 Meter nach den letzten Häusern biegen wir nach links auf einen fast nicht mehr vorhandenen Feldweg ab. Die angrenzenden Landwirte legten wohl keinen besonderen Wert auf den Weg und haben ihn umgepflügt. Wir streben einer Kiesgrube zu und blicken tief hinab in die Grube aus der das Gold Oberschwabens – nämlich Kies – in kleinem Maßstab gewonnen wird.
Wir queren die Landstraße von Rossberg nach Bad Wurzach und gehen entlang der Würm-Endmoräne hinauf zu einem großen Sendemast. Zu seinen Füßen ist ein moderner Bildstock errichtet worden. Im angrenzenden Wald geht es nun steil bergab und wir queren die Bahnlinie, die seit 1904 von Roßberg nach Bad Wurzach führt und hier im Wald mit einer Steigung von 1:35 die Endmoräne der Würm-Eiszeit überwindet. Der Personenverkehr auf dieser 11 Kilometer langen Strecke wurde bereits 1963 eingestellt, aber seit dem Sommer 2008 fahren wieder fahrplanmäßige Zügen an den Sonntagen (Moorexpress).
Wenn wir aus dem Wald heraus kommen fällt der Blick hinüber nach Westen zum Tier Service Zentrum für Haustiere. Noch einmal stoßen wir im Wald auf eine Kuriosität – ein Schild das auf einen Stadtwald von Aulendorf hinweist. Bis vor einigen Jahren hat diese Waldparzelle tatsächlich im Eigentum der Nachbarstadt gestanden. Bei Poppenhaus überqueren wir die Allgäubahn und die Landstraße nach Wolfegg.
Auf Wiesen queren wir nun das Tal der jungen Urbach und steigen vorbei an Viehweiden auf die Anhöhe zwischen Abetsweiler und Oberurbach. Aus dieser Richtung bietet sich eine eher ungewöhnliche Perspektive auf die Volkertshauser Kapelle. Bevor wir jedoch Volkertshaus erreichen biegen wir wieder nach Westen in den „Langholz“-Wald ein.
Danach queren wir ein paar Feuchtwiesen bei Gwigg und gehen dann hinauf auf eine Anhöhe von der aus man zunächst einmal einen Blick nach Dinnenried hat; schweift dieser aber weiter, so sieht man den Klosterberg in Reute und dahinter die Azenberger Höhe bei Aulendorf. Zwischen Dinnenried und Gwigg quert die Stadtgrenze den Jakobsweg und führt hinein in das obere Ried, eine recht wilder und skurriler Torfstichwald.
Danach queren wir als letzte Straße auf dieser Etappe die Kreisstraße von Enzisreute nach Bergatreute. Es geht in ein Wiesental in dem schon sehr bald das Naturschutzgebiet „Saßweiher“ tangiert wird. Dieses eher unbekannte Waldseer Moorgebiet ist eine landschaftliche Seltenheit, denn laut Schutzgebietsverordnung von 1988 besteht es „aus einem Hochmoorschild, dem randlich Nieder- bis Übergangsmoorflächen vorgelagert sind. Er weist noch in weiten Bereichen die natürliche Zonierung des Hochmoorrandes mit Randgehänge und Lagg auf, eine landschaftliche Seltenheit, da die meisten Hochmoore von den Rändern her entwässert und abgebaut worden sind“. Die Stadtgrenze verläuft am Rand des Schutzgebietes.
Die Stadtgrenze verläuft noch etwas am Waldrand entlang um schließlich bei Engenreute in den Altdorfer Wald hinein zu führen. Hier endet die vierte Etappe des Waldseer Grenzgangs.