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Waldseer Grenzgang Teil 2

Im Norden von Bad Waldsee, an der Kreisgrenze zum Landkreis Biberach

Wir beginnen die Wanderung bei Michelwinnaden in der Nähe von Hinterweiherhaus (Aulendorf) an der Kreisstraße von Michelwinnaden nach Aulendorf. Rechter Hand liegt das Grabenried in das wir nach ca. 500 Metern einbiegen.

Schon bald erreichen wir die Grenzen des Naturschutzgebietes Hagnaufurter Ried, das aus landschaftsprägenden Niedermoorflächen und hochwertigen, sich naturnah regenerierenden Torfstichen besteht. Das Gebiet hat eine überregionale Funktion als Brut und Rastplatz für zahlreiche Vogelarten. Wir wandern an der Schutzgebietsgrenze entlang und erreichen schließlich die Riss die südlich von Michelwinnaden ihren Ursprung hat.

Gerade einmal 300 Metern folgen wir ihrem Lauf, bevor wir die Talebene verlassen und die Moränenhügel hinaufsteigen. Schon bald sehen wir linkerhand die Silhouette und den Kirchturm von Winterstettendorf. Wir durchqueren nun fruchtbares Ackerland bis wir in der Nähe des Osterholzweihers den Osterholzwald erreichen.

Wir durchqueren den Wald auf teilweise wegelosem Terrain und freuen uns an den weidenden Kühen im wilden Ried die uns interessiert beobachten. Dieser ehemalige Torfstich bildet eine ganz urtümliche Landschaft. Noch immer im Wald erklimmen wir die ersten Ausläufer der Würm-Endmöräne auf der sich der Wasserhochbehälter befindet. Ein Eckpunkt der Stadtgrenze befindet sich direkt auf dem Hochbehälter. Von diesem Hochpunkt blickt man auf Englerts und die B30, die nach dem Abstieg überquert wird.

Es ist die Stelle an der sich zum Höhepunkt der letzten Würmeiszeit ein Gletschertor befand. Jetzt folgen wir immer wieder Abschnitten des Jakobswegs der hier von Steinhausen nach Bad Waldsee führt. Am Fuße der Mittishauser Halde durchqueren wir den Wald und haben, kurz vor Mittishaus einen schönen Blick nach Norden in Richtung Ober- und Unteressendorf.

Nun sind wir auf dem Höhenzug der Endmoräne aus der Würmeiszeit, deren Gletscher hier vor 120.000 Jahren zum Stillstand gekommen ist. Oberhalb von Englerts bietet sich bei klarem Wetter ein wunderbarer Fernblick bis weit hinter Aulendorf. Noch im Wald, oberhalb von Schellenberg biegt die Grenze nach Osten ab.

Nun erreichen wir ein Waldstück das mit Franzosenschlag bezeichnet ist. Eine Lagebezeichnung die weit verbreitet ist und meistens darauf hindeutet, dass nach einem verlorenen Krieg im Zuge von Reparationszahlungen Bäume für die siegreichen Franzosen gefällt wurden. Wir verlassen schließlich den Wald, erreichen ein verstecktes Wiesental, dass sich nach Norden zum weiten Riedtal öffnet.

Wir überqueren den Buchbühl, ein schöner Hügel oberhalb vom Buch, von dem aus der Blick über Hifringen und das Gewerbegebiet Wasserstall nach Bad Waldsee reicht. An der Kreisstraße von Bad Waldsee nach Mühlhausen, direkt am Abzweig nach Buch endet diese ca. 13 Kilometer lange Etappe des Waldseer Grenzgangs.